Deine eigene natürliche Hausapotheke

Unsere persönliche Hausapotheke ist reich gefüllt mit Kräutern – Kräutern, die wir mit Liebe für unsere Familien sammeln und sorgfältig verarbeiten. Wie wir das genau machen, erfährst du hier. Die Natur bietet uns eine Vielzahl an Heilmitteln, die nur darauf warten, genutzt zu werden. Außerdem findest du praktische Anleitungen, wie du die Kräuter optimal für dich vorbereiten kannst.
Eine gut durchdachte Kräuter-Hausapotheke braucht Planung. Hier sind einige wertvolle Tipps, die dir dabei helfen:

Hausapothekenplan

Wir brauchen im ersten Schritt etwas für:
Kopf, Hals, Brust, Magen, Darm, Gelenke, Wunden, Herz-Kreislauf, etwas fiebersenkendes, pflanzliche Antibiotika, natürliches Kortison

Und dann im zweiten Schritt:
Spezielle Besonderheiten in der Familie: Allergien, Augenleiden, Blasenschwäche, chronische Erkrankungen, Reisekrankheiten, Hautbeschwerden, seelische Probleme, Ängste, Unruhe, Schlafprobleme, Frauenleiden, Prostata, Immunschwäche, Rheuma, …

Wie weiter vorgehen

Für die Heilanwendungen empfehlen wir, die gesammelten Kräuter sorgfältig zu trocknen. Durch den Trocknungsprozess, begleitet von Fermentation, wird der Gehalt an Wirkstoffen deutlich erhöht. In einigen wenigen Ausnahmefällen verwenden wir jedoch frische Kräuter – darauf weisen wir natürlich explizit hin. Besonders wichtig sind für uns die sekundären Pflanzenwirkstoffe, da sie wertvolle Hinweise darauf liefern, welche Anwendungsgebiete die Kräuter unterstützen können. Im nächsten Abschnitt der Kräuter-Hausapotheke erfährst Du, wie Du die wertvollen Wirkstoffe aus einer Pflanze gezielt herauslösen kannst.

Sekundäre Pflanzenwirkstoffe

Ätherische Öle

Echter Ölauszug aus Pflanzen für Aromatherapien; entkrampfende, antimikrobielle und durchblutungsfördernde Eigenschaften

Schleimstoffe

werden durch Extraktion mit kaltem Wasser aus der Pflanze gewonnen. Schleimstoffe schützen Mund- und Rachenraum und Verdauungstrakt. Sie legen sich wie eine Art Schutzschicht um die inneren Organe.

Alkaloide

Organische Verbindungen, die je nach Pflanze auf den Organismus des Menschen eine spezifische Wirkung hat; z.B. der Thymian heiß aufgegossen, fördert die Schleimsekretion

Bitterstoffe

chemische Verbindungen in der Pflanze, die bitter schmecken. Steigern Magensaft und Gallensekretion.

Cumarine

machen Farbe und Geruch aus, wichtig für die Aroma-Öle; stark abschwellende, kreislauf- und durchblutungsfördernde Eigenschaften

Gerbstoffe

Organische Stoffe, die entzündungshemmend, blutstillend, bakterizid und fungizid wirken.

Glykoside

Zuckermoleküle, die bestimmte Organsysteme stimulieren, z.B. Fingerhut wirkt durch Glykoside auf die Herzkraft; venenstabilisierend, entzündungshemmend

Flavonoide

kommen als Farbstoffe in den Pflanzen vor und zeigen antibiotische Wirkungen; entzündungshemmend, gut für Herz-Kreislauf-System; neueste Studien zeigen auch, dass diese auch stark zellschützend und
zellerneuernd wirken

Wie wird welches Heilmittel hergestellt?

Anwendung Herstellung
Aufgüsse (Infus) – Tees Die einfachste Art Heilkräuter zu verwenden: die Kräuter mit kochendem Wasser übergießen, 2-5 Minuten ziehen lassen; schluckweise trinken
Absud/ Abkochung (Dekokt) – Tees (geeignet für Rinden, Wurzeln, starke Blätter, z.B. Kümmel, Anis, Haferstroh, Heublumen,..) Kräuter bereits in das kalte Wasser geben und dann zum Kochen bringen, ca. 1-2 Minuten leicht köcheln lassen; weg vom Herd - 5 Minuten ziehen lassen – abseihen; schluckweise trinken
Kaltwasserauszüge – Mazerate Gerade schleimhaltige Pflanzen werden über mehrere Stunden in kalten Wasser stehen gelassen – sie werden quasi ausgelaugt; dann leicht erwärmen; schluckweise trinken und vom hohen Schleimstoffgehalt profitieren
Kräuterpulver Aus getrockneten Kräutern wird Pulver mittels Verreibung hergestellt. Damit hat man unterschiedlichste Anwendungsmöglichkeiten: Auflagen, Breiumschläge, Wickel, Kapseln, Bäder, für Speisen zum Unterrühren, speziell auch bei Haustieren leicht einsetzbar. Eine alte Form der Anwendung ist daraus eine Latwerge (Leckmittel) zu erstellen – Kräuterpulver mit Honig, Sirup oder flüssigem Harz und damit lange haltbar zu machen.
Ansätze und Auszüge Auszüge aus Wasser, Öl, hochprozentigem Alkohol, Wein, Essig: Wichtig zu wissen ist, welche Kräuter wie ausgezogen werden sollen. Hier geht es jetzt um die sekundären Pflanzenwirkstoffe: Wasserlösliche Wirkstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Alkaloide, Flavonoide, Glykoside; Vitamin C; Fettlösliche Wirkstoffe: Äth. Öle, Cumarine, Vitamine A,D,E, K1, K2, Flavonoide; Alkohollösliche Wirkstoffe: Herzglykoside aber auch fast alle wasserlöslichen. Bei jedem Ansatz gilt: frische Kräuter werden in der jeweiligen Flüssigkeit angesetzt zb 1L Glas mit Schraubdeckel mit Kräuter locker füllen und dann die Flüssigkeit darüber geben, zuschrauben. 4-6 Wochen in der Sonne stehen lassen, regelmäßig schütteln.
Salben – Cremen Salben sind nur auf Fettbasis. Die einfachste Salbe: 5 Teile Öl, 1 Teil Bienenwachs; Cremen/ Lotionen haben Fett- und Wasseranteil, oder sehr hohen Fettanteil mit Emulgator; Einfachste Lotion ohne Wasseranteil: Lotion für Gesicht und Körper, 1/3 Mandelmilch, 2/3 Öl, äth. Öl, tropfenweise Öl in die Mandelmilch geben, aufmixen, äth. Öl dazu geben, abfüllen, max. 1 Woche haltbar aber sehr pflegend; Dienen rein zur äußerlichen Anwendung

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