Deine eigene natürliche Hausapotheke
Eine gut durchdachte Kräuter-Hausapotheke braucht Planung. Hier sind einige wertvolle Tipps, die dir dabei helfen:

Hausapothekenplan
Wir brauchen im ersten Schritt etwas für:
Kopf, Hals, Brust, Magen, Darm, Gelenke, Wunden, Herz-Kreislauf, etwas fiebersenkendes, pflanzliche Antibiotika, natürliches Kortison
Und dann im zweiten Schritt:
Spezielle Besonderheiten in der Familie: Allergien, Augenleiden, Blasenschwäche, chronische Erkrankungen, Reisekrankheiten, Hautbeschwerden, seelische Probleme, Ängste, Unruhe, Schlafprobleme, Frauenleiden, Prostata, Immunschwäche, Rheuma, …

Wie weiter vorgehen
Für die Heilanwendungen empfehlen wir, die gesammelten Kräuter sorgfältig zu trocknen. Durch den Trocknungsprozess, begleitet von Fermentation, wird der Gehalt an Wirkstoffen deutlich erhöht. In einigen wenigen Ausnahmefällen verwenden wir jedoch frische Kräuter – darauf weisen wir natürlich explizit hin. Besonders wichtig sind für uns die sekundären Pflanzenwirkstoffe, da sie wertvolle Hinweise darauf liefern, welche Anwendungsgebiete die Kräuter unterstützen können. Im nächsten Abschnitt der Kräuter-Hausapotheke erfährst Du, wie Du die wertvollen Wirkstoffe aus einer Pflanze gezielt herauslösen kannst.

Sekundäre Pflanzenwirkstoffe
Wie wird welches Heilmittel hergestellt?
Anwendung | Herstellung |
---|---|
Aufgüsse (Infus) – Tees | Die einfachste Art Heilkräuter zu verwenden: die Kräuter mit kochendem Wasser übergießen, 2-5 Minuten ziehen lassen; schluckweise trinken |
Absud/ Abkochung (Dekokt) – Tees (geeignet für Rinden, Wurzeln, starke Blätter, z.B. Kümmel, Anis, Haferstroh, Heublumen,..) | Kräuter bereits in das kalte Wasser geben und dann zum Kochen bringen, ca. 1-2 Minuten leicht köcheln lassen; weg vom Herd - 5 Minuten ziehen lassen – abseihen; schluckweise trinken |
Kaltwasserauszüge – Mazerate | Gerade schleimhaltige Pflanzen werden über mehrere Stunden in kalten Wasser stehen gelassen – sie werden quasi ausgelaugt; dann leicht erwärmen; schluckweise trinken und vom hohen Schleimstoffgehalt profitieren |
Kräuterpulver | Aus getrockneten Kräutern wird Pulver mittels Verreibung hergestellt. Damit hat man unterschiedlichste Anwendungsmöglichkeiten: Auflagen, Breiumschläge, Wickel, Kapseln, Bäder, für Speisen zum Unterrühren, speziell auch bei Haustieren leicht einsetzbar. Eine alte Form der Anwendung ist daraus eine Latwerge (Leckmittel) zu erstellen – Kräuterpulver mit Honig, Sirup oder flüssigem Harz und damit lange haltbar zu machen. |
Ansätze und Auszüge | Auszüge aus Wasser, Öl, hochprozentigem Alkohol, Wein, Essig: Wichtig zu wissen ist, welche Kräuter wie ausgezogen werden sollen. Hier geht es jetzt um die sekundären Pflanzenwirkstoffe: Wasserlösliche Wirkstoffe: Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Alkaloide, Flavonoide, Glykoside; Vitamin C; Fettlösliche Wirkstoffe: Äth. Öle, Cumarine, Vitamine A,D,E, K1, K2, Flavonoide; Alkohollösliche Wirkstoffe: Herzglykoside aber auch fast alle wasserlöslichen. Bei jedem Ansatz gilt: frische Kräuter werden in der jeweiligen Flüssigkeit angesetzt zb 1L Glas mit Schraubdeckel mit Kräuter locker füllen und dann die Flüssigkeit darüber geben, zuschrauben. 4-6 Wochen in der Sonne stehen lassen, regelmäßig schütteln. |
Salben – Cremen | Salben sind nur auf Fettbasis. Die einfachste Salbe: 5 Teile Öl, 1 Teil Bienenwachs; Cremen/ Lotionen haben Fett- und Wasseranteil, oder sehr hohen Fettanteil mit Emulgator; Einfachste Lotion ohne Wasseranteil: Lotion für Gesicht und Körper, 1/3 Mandelmilch, 2/3 Öl, äth. Öl, tropfenweise Öl in die Mandelmilch geben, aufmixen, äth. Öl dazu geben, abfüllen, max. 1 Woche haltbar aber sehr pflegend; Dienen rein zur äußerlichen Anwendung |

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